Geschäftsstelle | Kulturlandschaft Domleschg

Kulturlandschaft Domleschg

 

 

Das Projekt Kulturlandschaft Domleschg (KLD) wurde seit 1994 von der regioViamala, seit dem 1. Januar 2016 von der Region Viamala, einer Arbeitsgruppe und dem Büro Trifolium betreut. Aufgrund der politischen Veränderungen im Kanton hat die Region das Projekt Ende 2017 an die im Domleschg domizilierte Stiftung Johann Martin von Planta übergeben. Sie wird es im gleichen Sinn weiterführen.

Der Projektperimeter umfasst die Gemeinden Domleschg, Fürstenau, Rothenbrunnen, Scharans und Sils i.D.

 

Die Erhaltung der vielseitigen und abwechslungsreichen Kulturlandschaft im Domleschg wird im Rahmen des kantonalen Vernetzungsprojekts durch den Abschluss von Bewirtschaftungsverträgen mit den Landwirten gefördert und von der Projektträgerin begleitet. Ergänzend und darauf aufbauend werden weitere Arbeiten und Projekte von der Arbeitsgruppe ausgewählt und eine Umsetzung initiiert.

 

Die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Projektperimeter, den kantonalen Amtsstellen, regionalen Partnern sowie Bund, dem Fonds Landschaft Schweiz und Stiftungen sind auch weiterhin Voraussetzung für den Erfolg des Gesamtprojekts.

 

Die Schwerpunktfelder des Projekts Kulturlandschaft Domleschg im Überblick:

Trockenmauersanierungen I Heckenpflegeprojekt I Auflichtungen eingewachsener GebieteBau und Reparatur von Holzzäunen I Erhaltung und Förderung von Hochstammobstgärten – Themenweg «Veia da pumera» – Apfelschachtel ZOJA I Öffentlichkeitsarbeit I Begleitung Vernetzungsprojekt Domleschg

 

Trockensteinmauern

 

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Seit Projektbeginn sind über 1.5 Kilometer Trockensteinmauern saniert worden. Sie sind im Domleschg charakteristische Elemente der Umgebung von Burgen, Schlössern und Herrschaftshäusern. Sie dienen als Stützmauern von alten Ackerterrassen, Güterwegen und Strassen. Diese Mauern weisen einen grossen kulturlandschaftlichen, ökologischen und touristischen Wert auf. Besonders typisch für das Domleschg sind freistehende Trockenmauern, welche die Landgüter der Herrschaftssitze abgrenzen. Aufgrund der vielen möglichen Trockenmauersanierungen konzentrieren sich die Arbeiten des Projekts auf sichtbare Objekte, welche für die Landschaft von besonderer Bedeutung sind.

 

Ein Gesamtkonzept zur Erhaltung der wertvollen kulturlandschaftlichen Strukturen auf dem alten Verbindungsweg von Tomils nach Scharans ‚der oberen Domleschger Landstrasse‘ wurde im 2011 erstellt. Dem Abschnitt wird im Inventar der historischen Verkehrswege (IVS) nationale Bedeutung beigemessen. Rund ein halber Kilometer Mauern mit hohem Sanierungsbedarf sind bis Ende 2017 zusammen mit Lehrlingen in Ausbildungswochen, Stiftungen, dem Verein Naturnetz und weiteren repariert und nachhaltig gesichert worden.

 

Finanzielle Unterstützung erhielt das Teilprojekt vom Fonds Landschaft Schweiz (FLS), dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), dem Kanton Graubünden, von den Gemeinden, Eigentümern, Stiftungen (Ernst Göhner, Arthur und Frieda Thurnheer-Jenni, Sophie und Karl Binding, Rudolf und Romilda Kägi und Temperatio) und weiteren. Die Betreuung dieses Teilprojektes übernahm Rudolf Küntzel.

Dokumente:

 

Heckenpflege

 

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Die Heckenlandschaft ist für das Domleschg sehr bedeutend und wird bereits seit Beginn des Projektes gefördert. Die richtige Pflege und Wertschätzung dieses Lebensraumes (über 40 Kilometer im Domleschg) sind Voraussetzung für eine nachhaltige Sicherung dieser wertvollen Struktur. Die Pflegeleistungen werden vor allem durch die Landwirte in enger Zusammenarbeit mit den Revierförstern und andern Beteiligten erbracht. Im Projekt, das 2015 abgeschlossen wurde, sind ausgeschiedene Schwerpunktsgebiete gezielt angegangen und 160 Aren gepflegt worden. Die Projektbetreuung oblag Esther Bräm.

 

Auflichtungen/Ziegenprojekt

 

Durch die Konzentration der landwirtschaftlichen Produktion auf die besten Lagen wuchsen in den vergangenen 50 Jahren Standorte mit artenreichen Trockenwiesen und Flachmoore stark ein. Damit die ökologische Vielfalt erhalten und der kulturlandschaftlichen Bedeutung Rechnung getragen wird, sind in einem vierjährigen Projekt 11 Hektaren in den Gemeinden Domleschg, Scharans und Sils i.D. aufgelichtet worden. Die Finanzierung konnte mit kantonalen Geldern und dem Fonds Landschaft Schweiz sichergestellt werden.

Eine Fläche vor dem Eingriff und nach der Entfernung von Fichten:

 

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Schlussbericht 2015

 

Ein weiteres langjähriges Auflichtungsprojekt, das Ziegenprojekt, wurde in der Scheidnerhalde und Spunda (Gemeinde Domleschg) in Kombination mit einer Erfolgskontrolle durchgeführt. Es konnte dank der finanziellen Unterstützung der Berthold Suhner Stiftung sowie des Kantons Graubünden realisiert werden.

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Ausgedehnte Trockenrasen mit seltenen Pflanzenarten wie der Berg-Anemone oder dem Blauen Lattich kommen hier vor. Durch die Aufgabe der Bewirtschaftung wuchsen die Gebiete ein. Dank dem Einsatz von Dexter-Kühen und Ziegen, die aufgrund ihrer Eigenart, Sträucher und Jungbäume zu verbeissen, zum Einsatz kommen, wird ein Offenhalten der Trockenstandorte nachhaltig sichergestellt.

 

Detailinformationen zum Ziegenprojekt im folgenden Bericht:

Veränderung der Artenvielfalt in verbuschten Trockenrasen nach Auflichtungen und 6-jähriger Beweidung mit Ziegen und Dexterkühen

 

Zaunbauprojekt

 

Ziel des Projektes war die Erhaltung und Förderung von traditionellen Holzbretterzäunen oder anderen Holzzäunen zur Abgrenzung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Der Ersatz durch landschaftlich unattraktive Drahtzäune konnte so vermieden werden. In den zwei Projektperioden 2006-2008 und 2011-2014 sind mit einheimischem Material rund 3 Kilometer Zäune von Landwirten unter fachkundiger Begleitung von Karl Ziegler instand gestellt worden. Im Rahmen des seit 2014 laufenden regionalen Landschaftsqualitätsprojekts werden fortan diese hölzernen, kulturlandschaftlich prägenden Elemente unterhalten.

 

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Erhaltung und Förderung von Hochstammobstgärten

 

Das Domleschg ist eines der wichtigsten Obstbaugebiete Graubündens. Die Erhaltung und Förderung von Hochstammbäumen wird vom Projekt mit verschiedensten Aktionen unterstützt und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Obstverein Graubünden.

 

Die Apfelschachtel ZOJA, ein edles Geschenk mit feinen Hochstammäpfeln des Domleschg wird seit 2006 vertrieben. Näheres erfahren Sie hier:

 

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Öffentlichkeitsarbeit

Die Arbeitsgruppe organisiert Anlässe oder nimmt an Veranstaltungen teil, um die Projektarbeiten der Öffentlichkeit vorzustellen. Im 2017 waren wir Gast am Anlass des Bauernvereins Domleschg.

Medienberichte und Homepage dienen ergänzend als Informationsquellen.

 

Begleitung Vernetzungsprojekt Domleschg

 

Einen grossen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft übernimmt die Landwirtschaft. Durch den Abschluss von Bewirtschaftungsverträgen zwischen dem Kanton und den Betrieben können gezielt Pflegemassnahmen, Strukturen, Tier- und Pflanzenarten gefördert oder erhalten werden. Die Projektperioden betragen acht Jahre. Sind 80 Prozent der Umsetzungsziele erreicht, werden neue Ziele vereinbart und eine Weiterführung beim Amt für Natur und Umwelt beantragt. Als Arbeitsgrundlage dient das Leitbild, welches detailliert über Vorgeschichte, IST-Zustand, Pflegemassnahmen mit Zielen, Beschreibung der Landschaftsräume, Kontrollen und die Projektbeteiligten informiert.

 

Link und Dokumente: